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Brandtsköpps-Haus in Hinternah

1607 erbaut als Bauerngehöft mit Wohnhaus, Stallanlage und Scheune unter Einbeziehung von Resten eines Vorgängergebäudes. Mehrere Umbauten in Folge von Verschleiß, Bränden und Umnutzungen zum Ende des 17. bis Anfang des 18. Jahrhunderts.

 

1988 Kauf des Gebäudes durch die Gemeinde und äußerliche Restaurierung zur 800. Jahrfeier des Ortes im Jahr 1989.

 

2005-2007 Komplettsanierung und Umbau für die Funktionen Mehr­zweckraum mit mobiler Bühne, Pausenversorgung und Toilettenanlage einschließlich Behinderten-WC im Erdgeschoß, Heimatmuseum und Bibliothek im Obergeschoß sowie Wohnung und Fundus im Dachge­schoss / Leitung Architekturbüro Krauß & Partner, Schleusingen

 

Auszeichnung mit dem „Thüringer Denkmalschutz-Preis 2010“. Seit dieser Zeit dient es als kultureller Treffpunkt für viele selbst organisierte Veranstaltungen aller Arten. Der Förderverein Nahetal e.V. mit seinem sehr rührigen „Brandtsköppshaus-Team“ bewirtschaftet dieses historische Gebäude. Wir sehen es wichtige Aufgabe, regelmäßig neue und interessante Veranstaltungen für die Einwohner von Schleusingen und ihre Gäste zu organisieren.

Geschichte des Hauses

Das Brandtsköpps-Haus in Hinternah steht im Springelbacher Weg mit der Hausnummer 2. Früher, als es mit den Hausnummern im Ort noch nach der Baureihenfolge ging, hatte es die Nummer 71 laut dem Repertorium über die Häuser des Gerichtsamts Schleusingen aus den Eintragungsjahren 1821-1831. Gebaut wurde es 1607 und war bis 1988 ununterbrochen bewohnt. Nunmehr wurde es mit europäischen Mitteln wieder sorgfältig denkmalpflegerisch rekonstruiert. Im 400. Jahr seines Bestehens wurde es den Hinternahern 2007 zur Nutzung übergeben.

 

Was hat es nun mit dem Namen des Hauses auf sich?

 

In Hinternah war es wie in vielen südthüringischen Dörfern üblich, die Leute im Dorf nicht unbedingt nach den Namen allein zu beschreiben, da manche Familiennamen mehrfach im Ort vorkamen. Man nutzte dann andere zusätzliche Möglichkeiten von Berufsbezeichnungen, Charaktereigenschaften markanter Persönlichkeiten der Familie oder Lagebeschreibungen des Wohnhauses. So gab und gibt es in Hinternah Familien, die seit Generationen die "Harzer", die "Nöölschmieds", die "Schreiners", die "Eckeköpps", die "Pöchers" oder die "Fritzenickels" genannt wurden und alle Dorfbewohner wußten Bescheid, wer gemeint war. So auch bei den Brandtsköpps.

 

Namensgeber war Johann Kaspar (Köpp) Hanf, geb.1839, Sohn der Margarete Brandt, die einen Auswärtigen, den Georg Hanf aus Schleusingerneundorf geehelicht hatte. Der hatte in Hinternah, wo es schon reichlich Hanf´s gab, bei der Beschreibung des Hofes und der Familie keine Chance gegen die alteingesessenen Brandts. Er war nur der Brandts "Eidam", der Schwiegersohn. Sein Sohn wiederum, der Kaspar Hanf, also den "Brandt´s ihr Köpp" war wohl ein recht markanter Bürger und da er auch eine erkleckliche Zahl von Kindern hinterließ, wurden aus diesen die "Brandtsköpps", wie seine Nachkommen bis heute genannt werden. Ein Stammbaum der letzten Bewohner des Hauses ist dazu im Gang des Erdgeschosses zu besichtigen.